Das Boot in der Flotte

Boot beim Kreuzen Kielwasser Vordermann - Foto: Scheuch

Boot bei hoher Fahrt in der Ostsee - Foto: Archiv Förderverein

Boote beim Formationsfahren - Foto: Scheuch

 

Am 19. 12.1959 wurde das Schnellboot "Kranich" in Dienst gestellt und dem 5. SGschw. , damals in Neustadt/Holstein - später in Olpenitz, unterstellt.

Das Boot gehörte zur Klasse 140 (auch "Jaguar-Klasse" genannt) und hatte eine Einsatzverdrängung von 190 t bei einer Länge über alles von 42,50 m, einer Breite von 7,14 m und einem Tiefgang von 2,40 m. Die Bewaffnung bestand aus 4 Torpedorohren und 2x40-mm-Flak. Durch Abgabe der achteren Torpedorohre und Aufbau der Minenschienen konnten bis zu 40 Seeminen schnell in ein Einsatzgebiet verbracht werden.

Das Boot wurde durch 4 x 20-Zylinder Mercedes Benz 518 B (später 518-C) Dieselmotoren zu je 3000 PS bei 1720 Upm angetrieben. Die 4 umsteuerbaren Antriebsmotoren waren über Untersetzungsgetriebe mit 4 Wellen und 4 Festpropellern verbunden, die dem Boot eine Geschwindigkeit von über 42 Knoten (< 77 km/h) verliehen. Es hatte einen Aktionsradius von 900 sm (< 1660 km). Die Besatzung betrug 39 Mann.

S-"Kranich" als Versuchsfahrzeug für Westinghouse Electroacustic Log (auf der Pier Gefr Schwabel, im Geschütz Gefr Merkle ( ), OMaat Höhnlein und Gefr Kolb, vor dem "Schilderhäuschen" HGefr Schäffer - Foto: Archiv K.H. Höhnlein  

Das Boot wurde 1969 längere Zeit als Versuchsboot für ein Elektroakustisches Log der Firma Westinghouse eingesetzt. Dazu wurden in Abt. VIII (Mun.-Last vorn) drei Schwerter eingebaut, zunächst mit einer Länge von 80 cm und später bis zu 200 cm, um zu erproben, ob das auf USN  Ubooten eingesetzte Log für S-Boote tauglich sei. Ein Rechner zum Ermitteln der Geschwindigkeit wurde in einem Aluminiumkasten in der Wanne installiert, für den die Artilleriezeilsäule weichen musste. Nach Beendigung der Testreihe stand fest, was die Besatzung schon lange wusste, die Wirbelbildung unter dem Boot reichte so tief, dass auch die 200cm-Schwerter keine genauen Messungen erbrachten. Die Besatzung malte den Aluminiumkasten an einem Wochenende wie ein Schilderhäuschen in schwarz-rot-gold, um ihn etwas gefälliger aussehen zu lassen.

Das Boot wechselte im Rahmen der Umrüstung auf die Klasse 148 am 07.12.1971 zum 3. SGschw., Flensburg, und wurde am 02.11.1973 außer Dienst gestellt.

Während alle 20 Boote der Klasse 140 in der ersten Hälfte der 70er Jahre verkauft oder abgebrochen wurden (so wie auch die 10 Boote der Klasse 141), war dem S-Boot "Kranich" ein anderes Schicksal bestimmt; es wurde am 21.05.1974 dem Deutschen Schifffahrtsmuseum (DSM), Bremerhaven, für die museale Nutzung übergeben.

 

Tender "Rhein" trifft S-"Kranich" in der Ostsee

(Fotos: Heino Weiss)

Am Tage der Familienmitfahrt für die Einheiten des 3. SGschw fährt Tender "Rhein" mit seinen Gästen in der Kieler Bucht Richtung Flensburger Förde. 

Es scheint ein ruhiger Tag zu sein. Die Gäste fühlen sich an und unter Deck wohl. Die Ansteuerungstonne "Flensburger Förde" wird gerade passiert. Da hört man von fern starke Dieselmotoren.

Das sind sie auch schon: Drei Boote einer S-Boots-Division.

Die Boote scheinen in großem Abstand passieren zu wollen.

S-"Kranich" als Führerboot dreht auf den Tender zu. Der Geschwaderstander weht im Topp.

"Kranich" passiert den Tender "Rhein" an Steuerbordseite. An Deck Besatzungsangehörige und Gäste. Auch die Boote sind auf Familienmitfahrt. 

Als S-"Kranich" steuerbord querab ist, wird Front gepfiffen.

"S-Kranich" dreht leicht nach Steuerbord und fährt durch die Bugsee des Tenders. Kurs Heimat.

Die Boote der Division fahren auch vorbei.

Es wurde Gefechtsstaffel an Steuerbord befohlen. Die Boote entfernen sich mit Großer Fahrt.

Der Segler hat die Heckseen gut überstanden.

Tender "Rhein" - Besatzung in Paradeaufstellung - Foto: HJ. Zarske

 

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