Das
unrühmliche Ende des Schnellbootes "Kranich" - P 6083 |
||||||||||||||||||
Das unrühmliche Ende des Schnellbootes „Kranich“ Im Sommer 1974 erhält das Deutsche Schiffahrtsmuseum (DSM) das ehemalige Schnellboot der Bundesmarine „Kranich“ - P 6083 vom Bundesministerium der Verteidigung als unentgeltliche Leihgabe (Unentgeltliche Überlassung zur Nutzung). S-Boote vom Typ "Jaguar" in Formation 1970 (Foto: Scheuch) Da das DSM mit nur wenigen Mitteln versuchen muss, seine Fahrzeuge im Außenbereich zu unterhalten, kommt die Marine ihm inoffiziell zur Hilfe. Der damalige Hauptbootsmann Klaus-Dieter Niemann von der Stabskompanie der Marineortungsschule, Bremerhaven, nimmt sich freiwillig des Bootes an und es finden sich ausreichend Freiwillige aus den Reihen der Ortungsschule und der Technischen Marineschule II, um an Bord Rost zu bekämpfen und das Boot unter Farbe zu halten (Vergleiche: Seite 30 Marine 7/77). "Lords" bei der
Wartung des Bootes 1977 - Foto: aus Marine 7/77 Diese freiwillige Hilfe wird
eingestellt nachdem bei heißem Wetter einige der im Arbeitseinsatz tätigen
„Lords“ zur Abkühlung ein kühles Bad im Museumshafen nehmen und
sich deswegen heftiger Schelte ausgesetzt sehen. Im Jahre 1999 wird der Verein „Technikmuseum Kranich e.V.“ gegründet. Die Zielsetzung ist Unterstützung des DSM bei der Pflege des nun bereits vom Zahn der Zeit gezeichneten Bootes. Dem Museum ist der Name aus verschiedenen Gründen nicht recht. Daher wird der Verein umbenannt in „Förderverein Schnellboot Kranich e.V.“. "Kranich" im Museum 2001 (Foto: Leimgruber) Es gibt in der Folgezeit mehrere Gespräche
zwischen Museumsleitung (vertreten durch die Herren
Dr. Keweloh und Geier) und Vereinsvorstand, wie das Boot zu retten sei.
Die Vorschläge des Vereins, zunächst das Boot mit einer Überdachung
aus Zeltplanen zu versehen, es innen wie außen zu trocknen, um dann mit
Renovierungsarbeiten zu beginnen, werden als "zu teuer" (auch bei
Beteiligung des Vereins an den Kosten und bei teilweise gesponserter
Aufstellung von Trocknungsgeräten im Bootsinneren) oder gar als "unnötig"
befunden. Die Kosten für eine Instandsetzung, die das DSM hatte
ermitteln lassen, sollten damals etwa 1 Mio. DM betragen. Eine Möglichkeit,
das Boot mit eigenen Mitteln und der tätigen Mithilfe des Vereins zu
retten, sieht das Museum daher nicht. Zersetzungserscheinungen auf der Back 2002 (Foto: Leimgruber) Im Jahre 2004 beschließt die Mitgliederversammlung des Vereins auf Empfehlung des Vorstandes, der unter dem Eindruck steht, dass das Museum vom Verein keine Hilfe wünscht, und dass sich hier ein Loch ohne Ende auftut, sich vom „Kranich“ abzuwenden. Um aber ein Boot des Typs „Jaguar“ für museale Zwecke zu erhalten, wendet sich der Verein nunmehr dem „Projekt Seeadler“ zu, dem Versuch, das als „Hesperos“ – P 50 in der Hellenischen Marine fahrende Boot bei dessen Außerdienststellung zu übernehmen und dem Deutschen Marinemuseum in Wilhelmshaven zuzuführen. Dieses Projekt scheitert aber, da das Boot sich, als es dem Verein schließlich zwei Jahre nach seiner Außerdienststellung zugesagt wird, in einem Zustand präsentiert, dass der Germanische Lloyd keine Schwimmfähigkeitsbescheinigung ausstellen kann, eine Voraussetzung für die Genehmigung eines Liegeplatzes im Hafen der Stadt Wilhelmshaven.
Aus der Sicht genommen 2004
(Foto: Leimgruber) Am 06.07.2006 erfolgt dann die Ausschreibung der VEBEG, der staatlichen Verwertungsgesellschaft für Wehrmaterial: Das Boot steht gegen Höchstgebot zum Verkauf mit der Auflage Verschrottung oder museale Nutzung. Die erste Lage Holz ist geschafft 2006 (Foto: Heidemann) Am 24.08.2006 erhält
der Förderverein einen Anruf von Sven Koopmann, er habe von der VEBEG den
Bescheid erhalten, dass sie sein Angebot für den “Kranich“ über
1000 € annehmen. Er hätte zwar für ein Motorrad geboten aber wäre
durch einen Zahlendreher in seinem Gebot zu „Kranich“ gekommen. Er
wolle vom Verein die Zusicherung, dass dieser ihm bei der Restaurierung
des Bootes helfen würde. Er beabsichtige das Boot nach Restaurierung
dem Verein zu übereignen. Diese Hilfe wird ihm zugesagt. Herr Koopmann, inzwischen Mitglied des Fördervereins, nennt am 26.08.2006 der VEBEG zwei Bedingungen für den Kauf des Bootes:
Zwei Tage später besichtigt ein Team des Fördervereins unterstützt durch Herrn Erdmann, ehemals Instandsetzungsbeauftragter für Schnellboote bei der Lürssen-Werft, das Boot im DSM. Das Ergebnis ist viel versprechend: In der Bausubstanz weitgehend intaktes Boot. Schäden am Holz jeweils in der ersten Schicht. Restaurierung teuer aber möglich.
Das Besichtigungs-Team (Foto:
Heidemann) Am 01.09.2006 lehnt der Geschäftsführende Direktor Univ.-Prof. Dr. Lars U. Scholl die Erfüllung der von Sven Koopmann gestellten Bedingungen ab, und fordert ihn auf, "...holen Sie das verrottete Ding sofort ab!" Zwei Tage später wird durch die Vertreter des Fördervereins beschlossen, die Bemühungen um die Übernahme des Bootes einzustellen. Die Gründe dafür:
Am 04.09.2006 tritt Sven Koopmann von seiner Kaufzusage zurück. Am 05.01.2007 schreibt
das Vereinsmitglied Jan Schneidereit an den Kulturstaatsminister des
Landes Bremen, Bernd Neumann (CDU), nachdem er über die Restaurierung
des Dampfers „Welle“ in
der Zeitung gelesen hat, und bittet darum, dass sich das Land Bremen des
Erhalts des „Kranich“ annimmt. Das Büro Neumann fordert am
22.01.2007 ein Konzept zum Erhalt des Bootes an:
„...... Da Herrn Neumann die Bedeutung des „Schnellbootes Kranich“ in
Bezug auf Bremer Geschichte bekannt ist...“ und
„....Wichtig für ein solches „Rettungsprojekt“ wäre ein Konzept. Mit
einem Konzept könnte man sich
auf die Suche nach Unterstützern für den Kranich machen. Gerne könnten Sie Herrn Neumann dieses dann zu senden.
Eine konkrete Hilfe oder Unterstützung könnte dann geprüft werden...“.
Das Konzept wird am 31.01.2007
dem Büro vorgelegt. Danach
Schweigen. Am 07.03.2007 erfährt der
Verein, dass „Kranich“ an eine dänische Abwrackwerft verkauft ist. Für die Ausfuhr des Bootes sind nur noch die Ausfuhr- und
Verbringungsgenehmigung des Bundesamtes für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle sowie das behördliche Genehmigungsverfahren
erforderlich. Am 16.03.2007 bestätigt die
dänische Abwrackwerft, dass sie das Boot gekauft habe und mit einem
Gewinn aus Metallverkäufen von ca. 200.000 Dänenkronen rechne (28.000
€), sie würden uns das Boot aber für 25.000 € verkaufen und mit der VEBEG über einen Weiterverkauf sprechen. Am 21.03.2007 schreibt der Förderverein Museums-Schnellboot e.V. an die VEBEG, dass der Verein immer noch eine gewisse Bereitschaft habe, das Boot zu erhalten, wenn die VEBEG bei Ausbleiben der Exportgenehmigung einer Abwicklung des Bootes ohne Beteiligung der dänischen Abwrackwerft zustimme. Am 27.03.07 teilt die VEBEG mit, dass sie nicht beabsichtige, die vertraglichen Bedingungen mit der dänischen Firma zu ändern (mit anderen Worten: auch ein Verkauf des Bootes durch die dänische Firma an den Förderverein sei ausgeschlossen). Das versteckte Boot (Foto: Sammlung FV) Am 04.04.07 schreibt der Fördervereins an die VEBEG, dass der Förderverein sich um die Restaurierung des Bootes kümmern wolle, wenn der Vertrag nicht erfüllt werde und das Museum eine Absichterklärung abgäbe, dass es dem Boot zumindest bis zum Abschluss seiner Restaurierung einen Liegeplatz gewähren würde. Gleichzeitig
schreibt er an das Deutsche Schiffahrtsmuseum, dass der Verein sich für
den Erhalt des Bootes einsetzen möchte; Voraussetzung für ein
Engagement für das Boot sei aber eine Absichtserklärung des DSM, dem
Boot einen dauerhaften Liegeplatz mindestens bis zu seiner Restaurierung
zu gewähren. Eine Reaktion seitens des Museums bleibt aus. Die VEBEG
reagiert erst nachdem sich ein MdB einschaltet. So entsteht der Eindruck , dass keine der beiden angeschriebenen
Institutionen an einem Erhalt des Bootes auch nur das geringste
Interesse hat. Am 19.06.2007 liegt das Boot immer noch im Museumshafen. Die Nordseezeitung zitiert Professor Dr. Lars Ulrich Scholl: „Wir wollen das Ding lieber heute als morgen loswerden!“ Diese Aussage spiegelt wider, dass das Museum, welches mit Staatsgeldern gefördert wird, dem Boot keinen Wert zugemessen hat. Das DSM bekam vor 33 Jahren das Boot als Leihgabe der Marine und ließ es mit der Entschuldigung: "Die Marine hat ja nichts für den Erhalt des Bootes getan" vergammeln. Dabei war das Museum gemäß Erlass über die unentgeltliche Überlassung von Wehrmaterial verpflichtet, das Boot in einem ordnungsgemäßen Zustand zu erhalten. Dazu ein Auszug aus dem VMBl 12/1972 Ziff. 12: Aus Anlass der unentgeltlichen Veräußerung oder Überlassung zur Nutzung entstehende besondere Kosten für Maßnahmen nach Nummer 9 bis 11 sowie Kosten für Transport, Stand- und Liegeplätze und weitere Unterhaltung des Materials hat der Antragsteller zu tragen. Auflösungserscheinungen 2006 - Foto: Kluß Alles schön begrünt 2007 - Foto: Kluß Am 11.10.2007 wird berichtet, dass das Boot immer noch in Bremerhaven liegt. Am 30.11.2007 erreicht den Verein die Nachricht, dass der hintere Teil des Bootes nunmehr unter einer Plane verschwunden sei. Der Verein hatte 2001 eine Plane zum Schutz des Decks empfohlen, damals war das als nicht nötig abgetan worden. Jetzt verdeckt man die Schande unter einer Plane. Nun wird die Schande verdeckt - 2007 (Foto:
Kluß) Am 05.12.2007
teilt Orla Rasmussen, der Besitzer der dänischen Abwrackwerft, mit, dass nunmehr alle
Papiere für die Ausfuhr und Verbringung nach Dänemark vorliegen. Der
Verein stellt die Frage, ob er einzelne Teile für eine Verwendung im
Deutschen Marinemuseum veräußern würde. Er antwortet, dass dies gemäß
Vertrag mit der VEBEG nicht möglich sei. Das Boot soll verholt werden,
sobald ruhiges Wetter das zulässt. Da der Verein auf seinen Brief an die VEBEG vom 04.04.2007 keine Antwort erhalten hatte, wendet er sich über das Mitglied Dietrich Laß an MdB Helmut Lamp (SPD), mit der Bitte, die VEBEG zu einer Antwort zu bewegen. Parallel fragt der Verein MdB Lothar Ibrügger (SPD), ob er in dieser Angelegenheit helfen könne. Er wendet sich an MdB Uwe Beckmeyer (SPD), Abgeordneter des Wahlkreises Bremerhaven. Herr Beckmeyer bringt in Erfahrung, "dass das Deutsche Schiffahrtsmuseum ein hohes Interesse daran hat, das Schiff möglichst rasch nach Dänemark zu verschaffen; denn in Bremerhaven besteht keine Möglichkeit der Lagerung bzw. Präsentation" und "weitere Verzögerungen durch neue Verhandlungen über einen Verkauf von Teilen des Schiffes an Dritte liegen ... nicht im Interesse des Hauses“. Die Anfrage des MdB Lamp ergibt, dass die VEBEG gegen einen Verkauf von Teilen aus dem Boot an den Förderverein zur Nutzung durch das DMM keine Einwände hat: "Der Vertrag beinhaltet zwar die Verschrottung des Bootes, schließt aus unserer Sicht aber die Gewinnung von einigen Teilen des Bootes nicht aus. Die Entscheidung hierüber muss allerdings der neue Eigentümer in eigener Verantwortung treffen." Es kommt jetzt darauf an, dass der Abwrackbetrieb seine Genehmigung erteilt, das achtere Geschütz, ein achteres Torpedorohr, die Artilleriezielsäule OGR-7 und die Torpedozielsäule auszubauen, und, dass das DSM die Genehmigung erteilt, zu diesem Zweck ihr Gelände mit schwerem Gerät (Kran und LKW) zu benutzen. Nachdem die Briefe von MdB Lamp und MdB Ibrügger am 25.01.2008 beim Verein eingehen waren, wird am 28.01.2008 ein Gespräch mit dem DSM, Univ.-Prof. Dr. Lars U. Scholl geführt. Der Bescheid, den er erteilt ist: Ich kann die Erlaubnis für Ausbau Teile im DSM nur bei Vorliegen einer schriftlichen Genehmigung des Abwrackbetriebes geben; wenn die Genehmigung vorliegt, werde ich prüfen, ob alles rechtens ist und dann erwägen, ob ich Ihnen die Erlaubnis erteile." Daher wird am gleichen Tag ein Gespräch mit dem Besitzer des Abwrackbetriebes, Orla Rasmussen, geführt: •
Er erteilt dem Verein die Erlaubnis, die Teile auszubauen, • er schreibt an DSM, dass er die Erlaubnis erteilt hat und • er informiert am 29.01.2008 den Verein per Email, dass Brief an das DSM abgeschickt ist: „Ich
bestätige, dass der FVM die Erlaubnis hat die aufgeführten Teile aus
Kranich auszubauen. Bitte gewähren Sie dem FVM dafür Zugang zum
Boot“. Die Anrufe des Vereins beim DSM: gehen ins Leere:
Am 08.02.2008 schreibt der Förderverein an:
Am 09.02.2008 schreibt die Nordseezeitung, dass „Kranich“ am 11.02.2008 abgeholt würde. Der Anruf des Vereins beim neuen Eigner ergibt, dass das den Tatsachen entspricht. Er zeigt sich erstaunt, dass wir die Teile nicht ausgebaut haben. Er sagt, "...dann müssen die Teile eben in Dänemark ausgebaut werden".
"Kranich" am Haken 11.02.2008 - Foto: Gembalies Früher
mit 12000 PS und 42 Knoten unterwegs - jetzt im Schlepp der "Sontinja" 11.02.2008 - Foto: Gembalies Am 11.02.2008 wird
„Kranich“ tatsächlich abgeholt. Am 12.02.2008 erreicht den Verein
eine Email aus dem DSM: „...das
Schnellboot „Kranich“ ist heute überraschenderweise aus unserem
Museumshafen abgeholt worden. Bitte setzen Sie sich wegen Ihrer Wünsche
ggf. mit Herrn ...... in Verbindung. Mit freundlichen Grüßen Im
Auftrag Brigitte Volk“. Der letzte Törn des "Kranich" 11.02.2008 - Foto: Scheer Am 12.02.2008 berichtet die Nordseezeitung, einen Tag später die Wilhelmshavener Zeitung und noch einen Tag später das Jeversche Wochenblatt über den Abtransport der ehemaligen Schnellbootes „Kranich“. Am 25.03.2008 führt eine Delegation des Fördervereins Museums-Schnellboot in Frederikshavn/Dänemark eine Begehung des Bootes durch mit dem Ziel, festzulegen, welche Teile des ex-"Kranich" ausgebaut und für den Verein nach Wilhelmshaven zur Nutzung durch das DMM transportiert werden. In Abstimmung mit dem DMM sollen ein Torpedorohr, die Artilleriezielsäule OGR-7, die Torpedozielsäule und ein Propeller für das DMM gewonnen werden. ex-Kranich" am letzten Liegeplatz in Frederikshavn, Foto: Heidemann ex-Kranich" noch nicht abgewrackt in Frederikshavn, Foto: Heidemann Bei der Bootsbegehung wurde festgestellt, dass seit der letzten Begehung durch Vereinsmitglieder im Sommer letzten Jahres diverse Teile ausgebaut wurden. Kartenraum ex-Kranich", alle Geräte ausgebaut, Foto: Heidemann Kartenraum ex-Kranich" - leergebrannt ......, Foto: Heidemann Im Kartenhaus fehlen sämtliche Geräte, so der Sichtfunkpeiler und das Decca-Gerät. Brücke ex-Kranich" - Panzerglas und Windabweiser fehlen bereits 2006, Foto: Archiv FV Im Brückenbereich fehlten im Sommer 2006 nur die Panzerglas- und die Windabweiserscheiben. Jetzt in Frederikshavn fehlten alle Befehlsübermittlungsgeräte und die Positionslaternen. Windabweiser, Panzerglas, Namensschild und Positionslaternen ausgebaut, Foto: Archiv FV Am Heck befanden sich bis 2005 die Minenschienen, die -ablaufbühnen und zwei Minen. Auch sie sind verschwunden. Heck ex-"Kranich", Minenschienen und -ablaufbühnen, Propeller und Minen fehlen bereits 2005, Foto: Archiv FV Die beiden Funkräume sind aller Funk- und BÜ-Geräte entledigt worden.
Funkraum 1 und 2 ex-"Kranich": Auch hier sind alle Geräte, die 2006 noch vorhanden waren, verschwunden, Fotos: Heidemann Plotraum, Kommandanten-, WO- und PUO-Kammer sind inzwischen völlig verschimmelt. Es ist ein furchtbarer Anblick und es herrscht ein unglaublicher Geruch. BÜ-Geräte und UHF-Geräte sind demontiert worden. # Ansichten des Plotraums ex-"Kranich", BÜs, SLA und UHF-Geräte verschwunden, man kann den Schimmel fast durch den bloßen Anblick riechen, Foto: Heidemann Der Ausbau der fehlenden Teile muss nach Aussage des Verwerters in Bremerhaven nach Besichtigung des Bootes durch die Firma Orlas Produkter vor dem Kauf vorgenommen worden sein, da keine Teile in Frederikshavn vor dem 25.03.2008 entnommen worden sind. Es erhebt sich die Frage, wer hier Zugang zum Boot fand, um die Teile zu demontieren und sich anzueignen. Im Kaufvertrag mit der VEBEG ist festgelegt, dass das Boot "wie gesehen" gekauft wurde. Wenn man bedenkt, was alles an Teilen verschwunden ist, dann ist man erstaunt, dass der Propeller wieder an Oberdeck lag. Nun wird auch klar, weshalb das Museum einem Ausbau von Teilen durch den Förderverein Museums-Schnellboot in Bremerhaven nicht zugestimmt hat obwohl die Genehmigung des Verwerters sowohl dem Museum als auch dem FV schriftlich vorlag: Das hätte beim Ausbau von Teilen gestört. Heldenkeller ex-"Kranich", 2006 noch frei von Schimmel inzwischen auch verschimmelt - Foto: Heidemann Von der Bootsbegehung in Frederikshavn wurden bereits einige Kleinteile, für die der Verwerter keine Verwendung hat, wurden bereits mitgebracht (z.B. der RZA 5b, ein von den "Strandräubern" in Abt. I vergessenes BÜ-Set, das Ruderrad und ein Notmaschinentelegraf). Es wurden die Teile bezeichnet, die die Verwertungsfirma für den Förderverein ausbaut und bis zum Transport nach Wilhelmshaven zwischenlagert. Torpedorohr (ToRo Mk 3), Foto: Heidemann Artilleriezielsäule OGR-7, Foto: Archiv FV Torpedozielsäule mit RZA 5b, Foto: Archiv FV Mit beiden Zielsäulen und dem RZA 5b wäre eine Seite des Kapitels "Feuerleitung der zweiten Generation" der Bundesmarine im DMM bereits gut vertreten. Neben dem DMM hat der Freundeskreis Schnellboote und Korvetten auch Interesse an Teilen aus dem ex-"Kranich" bekundet. Der Wunsch war, den gesamten Steuerstand Brücke zu erwerben und in Warnemünde aufzubauen. Angesichts des Zustandes im folgenden Bild wurde aber darauf verzichtet. Steuerstand Brücke, Foto: Heidemann Da die Geschütze des "Kranich" schon sehr gelitten haben, das DMM bereits über zwei Bofors 40-mm Geschütze verfügt, der Platz im Außenbereich knapp wird und der Transport teuer würde, wurde auf die Beschaffung eines weiteren Geschützes verzichtet. 40mm-Kanone Bofors/L 70 MEL, Foto: Archiv FV Am 19.05.2008 erteilte der Förderverein den Auftrag an Firma Lenz-Kran aus Bremerhaven, die Teile (Torpedorohr, OGR 7 und Torp.-Zielsäule) aus Dänemark auf einer Leerfahrt von Hirtshals mitzubringen. Orla Rasmussen hatte die Teile ausbauen lassen und bei sich in Bjerringbro für uns gelagert. Dort wurden sie am 20.05.2008 aufgeladen, nachdem das Torpedorohr in zwei Teile auseinander genommen wurde. Der Propeller, der in Bremerhaven auf dem Achterdeck des "Kranich" zu sehen war, war ebenfalls ein Objekt unserer Begierde. Er steht jetzt aber in der privaten Propellersammlung von Orla Rasmussen, alle Kaufbemühungen unsererseits fruchteten nicht. Stb-Außenpropeller, Foto: Archiv FV Am 21.05.2008 war es dann soweit, die zukünftigen Exponate wurden in Wilhelmshaven abgeladen. Sie lagern jetzt in einer Halle und warten darauf, dass sie in die Lagerhalle des Deutschen Marinemuseums kommen und dass wir sie dort überholen, bevor sie im Außen- bzw. Innenbereich des Museums ausgestellt werden können. Die offizielle Übergabe an das Deutsche Marinemuseum erfolgt im Herbst 2008. Dies sind die letzten Bilder vom fast "intakten" S-"Kranich", die in Frederikshavn/Dänemark entstanden sind unmittelbar bevor das Boot abgebrochen wurde. Der Schnee wirkt wie ein Leichentuch über ex-"Kranich", Fotos: Heidemann
Die wichtigsten Daten des "Kranich"
|
||||||||||||||||||